Märchenhaft
Die Villgrater- Sagenwelt erwandern.
Das Goldtrögele
In der Westflanke der Hochgrabe ( Wilden Platte)habe ein Hirte einmal zufällig beim Wegwälzen einer Steinplatte ein mit Gold gefülltes Ttögele, das sogenannte Goldtögele entdeckt. Auf der Innenseite der Platte sie ein Kelch als Kennzeichen der Innichner Herrschaft eingemeißelt gewesen.Der glückliche Entdecker habe die Fundstelle fürs erste sorgfältig verdeckt, damit ihm kein zweiter daran gerate,sie dann aber selbst nicht wiederfinden können, so sehr er sich den Ort auch einzuprägen versucht hatte.
Wandertipp:
Das Goldtrögele in den Wilden Platten in 2650 Meter Höhe scheint schon um 1500 angelegt worden zu sein.Es handelt sich dabei offensichtlich um einen Buchenkeilarbeit. Der Trog liegt ebenerdig, ist 1,55 m lang 86cm breit und 3 m Tief.Wasser füllt den grabartigen schacht in 1,1m zur Hälfte. Am Grund befindet sich ein quadratische Schwemmloch.
Sage vom Haunold
Eng verbunden mit dem Berg ist die Pustertaler Sage vom Riesen Haunold. Dieser war der Sohn eines römischen Feldhauptmannes, der im Kampf gegen die Hunnen getötet wurde. Durch eine List entkam seine Amme mit ihm ins hinterste Villgratental, wo sie von einer Hexe (der „Lottermoidl“) den Rat erhielt, sich bei einer nahen Quelle "Admirabus" zu verbergen. Das Wasser dieser Quelle war aber wundertätig, sodass Haunold zu einem Riesen aufwuchs. Inzwischen hatten die Hunnen Burg Heinfels errichtet und herrschten schrecklich über das Pustertal. Als Herzog Tassilo nun in die Gegend kam und in St. Oswald lagerte, kam eine Abordnung der Bauern zu ihm mit der Bitte, die Hunnenherrschaft zu beenden. Herzog Tassilo belagerte die Hunnenburg, konnte sie aber nicht einnehmen. Auch dem Hunnenfürst gelang es nicht, den Herzog entscheidend zu schlagen, sodass die Entscheidung im Zweikampf fallen sollte. Der Hunnenfürst war aber von so mächtiger Gestalt, dass sich ihm niemand entgegenstellen wollte. Der Herzog schickte also einen Boten zur Quelle Admirabus, um den Riesen Haunold um Beistand zu bitten. An der Mündung des Sextnerbaches in die Drau kam es zum Kampf zwischen Haunold und dem Hunnenfürst, bei der Haunold den Hunnen überwand und ihm eine Rippe herausriss, die heute über dem Tor des Innichner Domes aufgehängt ist. Herzog Tassilo gründete zum Dank das Kloster Innichen, an dessen Bau Haunold tatkräftig mitwirkte. Die Einwohner von Innichen waren darüber weniger erbaut, da der Riese einen gewaltigen Appetit hatte, sodass sich Haunold bald als Einsiedler zurückzog. Heute schläft er im gleichnamigen Berg und wartet auf den Anbruch der verheißenen Zeit.[1]
Historisch korrekt ist die Gründung des Klosters Innichen durch den Bayernherzog Tassilo sowie dessen Zug durch das Pustertal. Die Überlieferung, Burg Heinfels sei von Hunnen oder Awaren gegründet worden, wird von der modernen Geschichtsforschung nicht bestätigt. Die Rippe im Innichner Dom stammt sehr wahrscheinlich von einem Wollnashorn.