Villgratental
1140 ließ der Vogt des Bistums Brixen, Graf Arnold von Morit-Greifenstein, im hinteren Teil des Tales (Gemeinde Innervillgraten) Rodungen durchführen. Dieses Gebiet sollte von Bauern aus der Nachbarschaft besiedelt werden. Als Lockmittel wurden den Siedlern Gratiszuteilungen von Vieh und Getreide angeboten.
Kultur
Mit 2010 wurde das Sternsingen im Villgratental als Immaterielles Welterbe, wie es die UNESCO deklariert, in der Österreichliste (Nationales Kulturgut) aufgenommen.[1
Die Höfe waren als Schwaighöfe konzipiert, das bedeutet, dass es sich vor allem um Viehwirtschaft handelte. Sie waren überwiegend in kirchlichem Besitz. So waren die Klöster Innichen, Freising und Sonnenburg die wichtigsten Grundherren im Tal. Das Gebiet der Gemeinde Außervillgraten im vorderen Teil des Tales wurde erst später besiedelt. 1243 wurde Hochwalden als erster Hof in Außervillgraten urkundlich erwähnt, als zweitältester Hof gilt Perfl. Ursprünglich wurden in Außervillgraten 64 Urhöfe gegründet, die später durch Teilungen vermehrt wurden. Aufgrund von hohen Abgaben und Missernten wanderten im 15. Jahrhundert ca. 300 Außervillgrater nach Sappada im Piavetal aus. 1827 errichtete Michael Pirgler die erste Güterseilbahn Tirols in Außervillgraten. Erst 1927 wurde das Dorf elektrifiziert. Außervillgraten veränderte sich bis in die 60er Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts nicht grundlegend. Erst zu dieser Zeit wurde das Gebiet mit moderner Infrastruktur erschlossen.